Federimannli

Das Federimannli ist eine Sage.
Auch wer viel auf den steilen Wegen der Federi, auch Schänner, Berg genannt gewandert ist, dürfte noch kaum mit dem Federimannli der sagenumwobenen, kleinen Gestalt in Kontakt gekommen sein. Denn laut der Sage wandelt dieses kleine Männlein nur während Unwetter und Gewitterstürmen in den Felsbändern umher.

Die Sage: Von den Grasbändern der Federi erschallen an sonnigen Augusttagen frohe Jauchzer der Wildheuer. Früher wurde dieses saftige Gras von einer Rindviehherde abgeweidet. Ein Senn hütete sie, aber er war nicht immer gewissenhaft. Oft liess er das Vieh allein auf der Weide. Einmal brach ein Gewitter über der Alp herein. Die Herde wurde von dunklen Regenwolken eingehüllt. Die armen Tiere wollten in den Stall zurückkehren, rutschten aber auf dem nassen Boden immer wieder aus. Die ganze Herde stürzte über die schroffen Felswände hinab. Zur Strafe für seinen Leichtsinn muss der Senn nun «wandeln». Wenn ein Unwetter herannaht, huscht er geisterhaft um die Felsen und lockt mit ergreifenden Wehrufen seine verlorene Herde.

Wer schon einmal unverhofft in diesem steilen und von saftigen Grasbändern durchzogenen Gelände von einem Gewitter überrascht wurde, kann sich vorstellen, was für eine harte Strafe diesem Senn widerfahren ist. 1958 wurde das Federimannli» von Clubmitgliedern der Federi-Hütte gesichtet. Und es gelang ihnen, diese kleine Gestalt einzufangen und seit diesem Datum hat dieser kleine, bärtige Senn auch bei widerwärtigstem Wetter in der Federi-Hütte ein Dach über dem Kopf. Ob nun seit 1958
das Federimannli für immer vom Fluch befreit werden konnte, ist selbst den wagemutigen Befreiern» nicht genau bekannt.

D’Gschicht vom Federimannli II (PDF)

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